Impressionen aus dem Graffiti Workshop
Freiheit – unter diesem Motto fand am vergangenen Wochenende der Graffiti-Workshop des WeltWEGe-Projekts, gefördert durch „Demokratie leben!“, statt. An den zwei aufeinander folgenden Tagen traf sich eine Gruppe von 6 Jugendlichen zwischen 17 und 25 in Neumünster im Büro des KAST e.V. und arbeiteten an eigenen Graffitis.
Der Freitag wurde als thematische Vorbereitung genutzt, um sich mit der Frage nach Freiheit auseinanderzusetzen. Was bedeutet Freiheit für mich? Wann fühle ich mich frei und wann nicht? Die häufigste Antwort auf diese Frage war „Wenn ich meine Meinung sagen kann.“ Gesäumt vom Wunsch nach der Freiheit die eigenen individuellen Interessen ausleben zu dürfen. Dieser Wunsch brachte uns auf den Wert der Meinungsfreiheit, welcher in unserem Grundgesetz (der deutschen Verfassung) festgelegt ist. Wofür ist die Meinungsfreiheit wichtig und wie wird sie ausgelebt und geschützt? Was bedingt sie und in welchem Zusammenhang steht sie zu der Demokratie? Auch die Frage der Ursprünge der Demokratie beschäftigte uns am Freitag.
Nach diesen grundsätzlichen Themen wurde es aktueller. Vier aktuell politische Themen wurden aufgegriffen (Black Lives Matter, die Hongkong-Bürgerbewegung, die Asylpolitik und die Coronademos) und diskutiert. Inwieweit stehen sie im Zusammenhang mit Freiheit des Einzelnen? Unsere Gruppe sollte sich Gedanken machen, welche Themenbereiche sie persönlich berühren und wofür sie sich engagieren wollen. Dafür ging jeder in sich und googlete oder sprach mit den anderen in kleinen Kreisen über seine*ihre Ideen. Hier wurden auch schon erste Skizzen gestaltet.
Am Samstag wurde es dann ernst. Christoph Kröger alias „Vanartism“ (https://www.vanartizm.de), ein meiner Meinung nach ziemlich nicer Graffitikünstler hier aus der Gegend kam zu uns, um mit uns unsere Graffitiideen in die Tat umzusetzen. Er stellte sich kurz vor und erzählte etwas über seine eigene Geschichte hin zum Graffitisprayen, aber auch einiges über die Hintergründe der Sprühkunst und ihr kulturelles Erbe. Graffiti kommt aus der Hiphopszene und war ursprünglich nur Schrift. Daraus ist über die Jahre eine sehr vielseitige Kunst entstanden. Christoph zeigte uns Alben und Zeitschriften von seinen eigenen Bildern und von Stilen anderer Künstler.
Nun ging es ans Üben. Jeder malte seinen eigenen Namen in verschiedenen Graffitistilen. Und begann an seiner Skizze für das Graffiti zu zeichnen. Nachdem alle fertig waren und einen Plan hatten was sie sprayen wollen, bereiteten alle draußen ihre Arbeitsplätze vor. Schließlich begannen wir unsere Skizzen zu übertragen und loszuspyrayen. Christoph stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite, wenn jemand Ideen für seine*ihre Umsetzung brauchte.
Es entstanden mega coole und unterschiedliche Bilder zu den verschiedensten politischen Themen. Doch eines hatten sie alle gemein: den Wunsch nach einem friedlichen Miteinander und freier Meinungsäußerung!
Insgesamt war es ein wirklich schöner Herbsttag mit vielen neuen Bekanntschaften, leckerem Essen, viel Lachen und neuen Erfahrungen.
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